Meditation ist eine jahrtausendalte Praxis der Achtsamkeit, des Gewahrseins, des sich selbst gewahr werden und ist auch Bestandteil von religiösen Schulen wie zum Beispiel dem Buddhismus. Im spirituellen Kontext dient Meditation der Schulung des Geistes um grundlegendes menschliches Leiden durch Einsicht zu transformieren. Du hörst also, dass es eine Praxis ist, die seit Jahrtausenden Bestand hat und nun seit einigen Jahrzehnten wieder in unserer westlichen Gesellschaft angekommen ist.
Warum fühlten wir uns im Westen von den Ansätzen der Achtsamkeit, des Gewahrseins angesprochen? In einer Welt zunehmend abgetrennt von unserer Verbindung zu unserem natürlichen Rhythmus, unserem Körper und der Natur, in einer Welt, in der wir immer mehr leisten müssen, den Druck empfinden uns an den schnellen technischen Wandel anzupassen und versuchen der Informationsflut Herr zu werden, verlieren wir uns ein Stück selbst. Wir kommen in diesem äußeren Tempo nicht mehr zur Ruhe, alleine die Macht des Handys, das uns allzeit begleitet und beherrscht zeigt dies sehr deutlich. Viele von uns wünschen sich Entspannung, ein „zur Ruhe kommen“, ein Innenhalten, Stille, wieder mehr Verbindung mit uns und unserem Umfeld.
Und was hast Du nun davon? Meditation bietet Dir viele Möglichkeit, abhängig von Deiner Intention und Deiner Bereitschaft Dich einzulassen. Du kannst Meditation gelegentlich nutzen um zu „entspannen“, um für ein paar Momente „Ruhe“ zu empfinden. Meditation kann Dich zu mehr Achtsamkeit führen. Das bedeutet, dass Du Dich präsenter bzw. anwesender in jedem einzelnen Moment fühlst ohne ständig in Geschichten Deiner Vergangenheit oder Pläne oder Sorgen Deiner Zukunft abzudriften.
Vielleicht fragst Du dich was daran so erstrebenswert sein könnte präsent im gegenwärtigen Moment zu sein.. Zunächst einmal möchte ich vorweg nehmen, dass das eine verdammt anspruchsvolle Übung ist. Ein kleines Gedankenexperiment: Stell Dir vor Du wärst in jeder einzelnen Sekunde Deines Lebens vollkommen und zu hundert Prozent im gegenwärtigen Moment präsent, Du wärst hundert Prozent „bei der Sache“ ohne Erlebnissen aus der Vergangenheit nachzutrauern, ohne Groll zu hegen aufgrund vergangener Verletzungen, ohne Sorgen darüber was Dir oder Deinen Liebsten widerfahren könnte, ohne Sorgen darüber, was im Alter wohl mit Dir sein wird. Was meinst Du, wie würdest Du dich fühlen? Richtig gut, oder? Du würdest Dich federleicht fühlen und den gegenwärtigen Moment leben- voll und ganz. Und bitte versteht mich nicht falsch, es geht hier natürlich nicht darum, nicht mehr zu reflektieren oder nicht mehr für die Zukunft vorzusorgen. All dies hat seinen Platz und darf und soll in angemessener Weise geschehen. Hier geht es um das leidvolle „zu viel“- das Verweilen in Vergangenem, vor allem mit unserem denkenden Geist. Es geht hier um das leidvolle Verweilen in Zukünftigem, wo wir Dinge planen, die nicht planbar sind, wo wir uns um Dinge Sorgen, die wir nicht in der Hand haben.
Achtsamkeit im gegenwärtigen Moment kann also zu GLÜCK führen- nicht zu diesem aufgeregten, punktuellen Glück, sondern eher einem friedlichen kaum sichtbarem Lächeln.